07. und 08. September 2019
Der Samstagmorgen beginnt mit einer leicht kribbelnden Unterlippe. Erst denke ich (wie immer), dass ich mir vielleicht auf die Lippe gebissen habe, oder sie einfach nur zu trocken ist, aber dann erkenne ich das Gefühl als Beginn eines Herpes. Hatte ich früher nie, aber seit der zweiten Schwangerschaft schon so 1-2mal im Jahr. Da ich mich daran erinnere, dass Herpesviren für Neugeborene kein Spaß sind, fahre ich in die Apotheke und kaufe diese irre teuren Lippenpflaster, die vor der Übertragung der Viren schützen sollen. Und bei der Gelegenheit bringe ich auch gleich Blumen mit.

Am späten Vormittag gehe ich mit der Kleinsten und dem größten Kind eine Runde spazieren, während die Anderen sich ausruhen. Die Sonne kommt raus und wir statten der Eisdiele doch nochmal einen Besuch ab.

Als wir wieder nach Hause kommen, schläft die kleine Tochter und ich schaue aus den mit unzähligen Fingerabdrücken und Tesafilmresten bedeckten Fenstern…Jetzt oder nie! Ich schaffe es immerhin, vier Fenster zu putzen und dem totalen Haushaltskoller damit entgegen zu wirken.
Am Nachmittag ist die große Tochter zu einem Kindergeburtstag eingeladen. Und da Jan mit den Jungs im Garten Fußball spielt, kann ich tatsächlich ein paar Seiten lesen.

Die große Tochter hatte eine super Zeit auf der Party und bringt sogar noch ein Gastgeschenk mit nach Hause… Leider ist es daraufhin vorbei mit dem Frieden, denn natürlich liebt auch der kleine Sohn solche Ballons abgöttisch, aber wir haben nun mal nur den einen… Wie bitte löst man so eine Situation, ohne dass irgendwer traurig ist oder sich ungerecht behandelt fühlt?

Der kleine Sohn darf den Ballon netterweise festhalten, aber es ist und bleibt klar, dass er nur geliehen ist. Jan und ich schmieden schon Pläne, wie wir das Ding heute Abend verschwinden lassen… Machen wir natürlich nicht und ärgern uns stattdessen auch am Sonntag weiter über die etwas schwierige Situation. (Und nein, der Ballon ist kein Symbol für irgendeinen Mangel des Kindes. Er will nur einfach diesen Ballon haben! Genau diesen und genau jetzt und manchmal ist eins für Zwei einfach zu wenig. Aber wir lernen daraus Folgendes: Beim nächsten Mal fragen wir die anderen Eltern, ob wir auch für den kleinen Bruder ein Gastgeschenk bekommen können…)
Sonntag
Heute stehen wir tatsächlich wieder mit Wecker auf, denn schon am Morgen naht die nächste Party. Wieder ist es die große Tochter, die eingeladen ist, und ihr ahnt es: Darüber sind nicht alle Kinder gleich glücklich.

Wir setzen die Tochter bei ihrer Freundin ab und fahren dann direkt weiter zu einem Spielplatz, der in der Nähe dieses wunderschönen Naturkindergartens liegt. Mit Bauwagen, Wildblumenwiese und einem richtig schön abenteuerlichen Außengelände:




Aber auch der öffentliche Bochumer Spielplatz ist sehr schön gelegen und da wir heute mal ausnahmsweise richtig früh dran sind, ist auch noch kaum was los.


Auch heute finde ich es wieder erstaunlich, wie sich die Dynamik unter den Kindern verändert, wenn eins nicht dabei ist.

Auch nach dieser Party ist die Tochter sehr fröhlich und hat tatsächlich schon wieder die nächste Einladung im Gepäck. Aber jetzt fahren wir erstmal nach Hause, essen zu Mittag und ruhen uns danach eine Weile aus.
Tatsächlich wird daraus eine ganz schön lange und auch ein bisschen zu lange Pause, denn als alle wieder wach sind, ist es schon kurz vor vier. Und damit sind wir für unsere Nachmittagspläne (Flohmarkt, Kuchen und noch ein anderer Spielplatz) viel zu spät dran. Stattdessen besuchen wir eine Kirmes in der Nähe, weil die Kinder so, so gerne möchten… Nach einer Runde Karussell, Slush Ice und einem schrecklich-schönen Gewinn beim Dosenwerfen wird der Himmel leider, leider sehr düster und die ersten Regentropfen erwischen uns. Ich habe das Baby in der Trage, keine Jacke dabei und da ich nach einer halben Stunde Kirmes auch schon wieder genug Rummel für die nächsten zwei Jahre habe, brechen wir bald darauf wieder auf nach Hause. Die Kinder sind darüber nicht ganz so erfreut, aber als wir gerade im Auto sitzen, fängt es so richtig an zu schütten – Glück gehabt. Und: Wir haben einen zweiten Luftballon gekauft, allein dafür hat es sich gelohnt…
Plötzlich ist es dann auch schon wieder Sonntagabend und wir bereiten den morgigen Start in die neue Woche vor, die bei uns ziemlich voll sein wird. Ich wünsche Euch einen schönen Montag, gucke mir jetzt gleich die anderen Wochenenden in Bildern auf grossekoepfe.de an und schaue danach unbedingt noch eine Folge der dritten Staffel von „The Handmaid’s Tale“.
Eure Simone