… für jüngere Kinder und das ganz ohne Clowns und Ponyreiten
Ihr Lieben! Selbstverständlich habe ich nichts gegen Clowns und Ponyreiten (naja, gegen Clowns habe ich eigentlich doch was…), aber ich bin ein großer Fan von Kinderparties, die man nicht wochenlang planen muss. Und für die man auch keinen Kleinkredit aufnehmen muss. Wir sind sicher keine Kinderparty-Experten, aber ein paar Jahre Erfahrung mit dem Ausrichten von Kindergeburtstagen habe ich dann doch. Also schreibe ich mal auf, was wir mit den Jahren gelernt haben…
Ich erinnere mich nämlich noch sehr gut an unsere erste Feier: unser Sohn war gerade 3 Jahre alt geworden und wir waren total nervös, ob wir es irgendwie hinkriegen, ein paar schöne Stunden auszurichten. Ich hatte sehr viele Spiele vorbereitet, Unmengen gekocht und letztlich wollten alle nur zusammen Lego bauen und gegessen wurden ein paar trockene Nudeln mit Parmesan.
Ein schöner Nachmittag
Und was soll ich sagen? Es war ein total schöner Nachmittag und gelernt habe ich auch noch, dass man erst dann Topfschlagen spielen sollte, wenn die anwesenden Kinder wissen, wo rechts und links ist :). Hier kommen also unsere 8 Tipps für ein paar schöne Partystunden mit jüngeren Kindern ab 4 Jahren.
1. Weniger ist mehr
Wenn ich mich auf einen Tipp beschränken müsste, dann wäre es dieser, denn er gilt für so vieles. Bei uns waren die Feiern nämlich immer dann besonders schön, wenn die Kinder Zeit hatten, sich auch miteinander zu beschäftigen und das Programm eben nicht total durchgetaktet war. Auch bei der Personenzahl würde ich eher dazu raten, klein anzufangen, auch wenn das Kind am liebsten die halbe Kitagruppe einladen würde…
Aber falls ihr jede Menge Leute habt, die euch helfen, dann geht bestimmt auch das. Bei uns war es meist so, dass Jan und ich die Party allein geschmissen haben, manchmal hatten wir auch zusätzlich noch eine erwachsene Person da, denn da sind ja auch noch unsere vier Kinder, die dazu kommen. Auch bei den vorbereiteten Spielen und Aktionen habe ich mit den Jahren immer mehr ‚abgespeckt‘, weil ich gemerkt habe, dass es reicht, einen guten Rahmen anzubieten und dass ein Voll-Entertainment gar nicht nötig ist.
2. Lieber früher starten
Ich weiß nicht, wie es euren Kindern geht, aber meine sind vor Kindergeburtstagen unfassbar nervös. Daher haben wir bei den Kleinen irgendwann damit begonnen, nicht erst für 15 Uhr einzuladen, sondern schon um 10 Uhr. Dann ist die Zeit vom Aufwachen bis zur Party nicht so lang, man wird nur eine halbe Million mal gefragt, wann es denn endlich losgeht und am Nachmittag/Abend ist genug Zeit, um den Tag ausklingen zu lassen und um aufzuräumen.
3. Fingerfood
Wenn ihr euch fragt, was es zu Essen geben soll: nehmt die unkomplizierte Variante, die ihr gut vorbereiten könnt und die im Zweifel fingerfood ist. Bei unseren Feiern haben die Kinder oft nicht wirklich die Ruhe gehabt, um lange am Tisch zu sitzen und da sind die Klassiker, wie Pommes und Nuggets, Hot Dogs oder belegte Brötchen doch einfach eine gute Wahl.
4. Zeug rausräumen
Wir versuchen meist – sofern das Wetter es zulässt – während der Feiern auch rauszugehen. Als wir noch keinen Garten hatten, sind wir auf den Spielplatz nebenan ausgewichen und das war immer eine gute Idee. Da aber meistens irgendwann der Wunsch aufkommt, auch mal im Zimmer zu spielen, räume ich da vorher richtig auf und räume Sachen raus. Also beispielweise die Legokisten, die zahlreichen Kisten mit gemischten Kleinteilen, kurz: Das Zeug fliegt vorher geordnet raus, bevor es hinterher alles ungeordnet rumfliegt.
5. Machen lassen
Meine größte Sorge war immer, ob wir die Zeit auch gut gefüllt bekommen… Daher habe ich alles richtig vollgepackt und anfangs auch den Fehler begangen, die Kinder von Spiel zu Spiel zu bewegen. Mittlerweile lasse ich es zwischendurch auf jeden Fall einfach laufen, denn wenn gerade der Sandkasten umgegraben werden muss, obwohl ich jetzt Torwand schießen auf dem Zettel hatte, dann ist es doch letztlich total egal, und ich kann mich einfach daran erfreuen, dass es den Kindern gut gefällt und sie miteinander ins Spiel gefunden haben.
6. Die Mischung macht’s
Wir hatten oft Parties, bei denen die Kinder total unterschiedlich waren: manche erst 4 Jahre alt, andere schon Vorschulkinder, manche sehr ruhig, andere total wild. Daher bereite ich immer eine Mischung aus Bewegungsspielen und ruhigeren Sachen vor, stelle einen Basteltisch zusammen, den – wer mag – aufsuchen kann. Auch da habe ich die Erfahrung gemacht, dass man die Kinder einfach kommen lassen sollte, denn so ein „SO, jetzt bitte alle basteln“ führt vielleicht eher dazu, dass der ein oder die andere keine Lust hat.
Angebote machen
Bei unserer letzten Party gab es zum Beispiel dieses Angebot: Filzbilder, die gemalt und beklebt werden konnten, sodass auch die Kleinsten damit schon gut zurecht kamen; Postkarten (aus einem Leinwand-Material, gab es bei Idee Creativ im Bastelladen), die mit Wachsmalern oder Filzstiften gestaltet wurden, und Perlenarmbänder zum Auffädeln.
7. Geschwisterkinder einbinden
Während einer Feier hatte ich mit den Gästekindern noch nie eine irgendwie schwierige oder doofe Situation. Mit meinen Kindern aber schon, denn da kommen doch immer viele Emotionen zusammen. Daher versuche ich unbedingt, alle Kinder mit einzubinden, sodass vielleicht eine Spielstation übernommen wird, etwas angeleitet/gezeigt wird, eine/r Fotos macht usw. Und zu Guter Letzt: Nicht vergessen, den eigenen Kindern auch eine Mitgebsel-Tüte zu machen (wenn ihr das überhaupt wollt), denn da hatten wir schonmal ein ordentliches Drama.
8. Kleinigkeiten mitgeben
Als mein großer Sohn das erste Mal bei einem Freund zum Kindergeburtstag eingeladen war, habe ich mich danach sehr gewundert, warum er ein Geschenk dort abgab, um schließlich selbst wieder eins mit nach Hause zu nehmen. Denn in der Mitgebsel-Tüte war nicht nur ein riesiger Süßigkeiten-Klotz, sondern auch noch ein kleines Lego-Set. Und ganz ehrlich: das fand ich dann doch zu viel des Guten. Es fängt ja damit an, dass man Einladungen bastelt/kauft, dann plant und gestaltet man die Feier, manche organisieren Geschenkekisten in Spielzeugläden und dann natürlich noch die Tüten mit kleinen Gastgeschenken, denn seit einigen Jahren hat sich das wohl so etabliert.
Kein reiner Plastikschrott
In unsere Tüten wandert das, was gebastelt, gestaltet oder erspielt wurde und mit dem man im Zweifel auch noch etwas anfangen kann. Also kein reiner Plastikschrott für eine der erwähnten Kramkisten, sondern bspw. Modelliermasse, ein Päckchen Fimo, ein kleiner Stempel, eine Rolle Washi-Tape, ein Holzbuchstabe zum Anmalen usw. Und ein paar Süßigkeiten gibt’s schon auch.
Das waren meine acht Tipps, mit denen wir bisher ganz gut durch die verschiedenen Feiern gekommen sind. Habt ihr Lust, mir zu erzählen, wie ihr das handhabt? Als nächstes steht hier nämlich eine Harry Potter Party für große Kinder an und das ist noch mal eine ganz andere Herausforderung!
Alles Liebe, Simone