Seit einiger Zeit teilt nun auch mein drittes Kind eine große Begeisterung mit seinen Geschwistern: Wann immer er ihn entdecken kann, zeigt er uns freudestrahlend den Mond und das nicht nur draußen am Himmel, sondern auch in jedem Buch, das irgendwie vom Mond handelt. Am Rande ist der Mond natürlich in sehr, sehr vielen berühmten und weniger bekannten Kindergeschichten vertreten, aber es gibt auch eine ganze Reihe von Büchern, in denen er eine Hauptrolle spielt. Oft ist es die Sehnsucht nach Abenteuern gepaart mit Entdeckerlust, sich auf eine Reise ins Unbekannte zu begeben, die zu Mondreisen anregt. Denn in Büchern fliegen nicht nur Astronauten hoch ins All, sondern auch Kinder, meist begleitet von tierischen Gefährten. Eine andere Art, von der Faszination für den leuchtenden Himmelskörper zu erzählen, sind solche Kinderbücher, in denen der Mond ganz buchstäblich vom Himmel geholt werden soll, um endlich näher bei seinen kleinen Bewunderern auf der Erde zu sein.
Fünf Mondbücher für verschiedene Altersstufen
Fünf dieser ganz unterschiedlichen Mond-Bücher, geeignet für verschiedene Altersstufen, möchte ich euch heute gerne vorstellen. Berücksichtigt habe ich dabei nur die Bücher, welche meine Kinder immer und immer wieder anschauen, vorgelesen bekommen möchten oder mittlerweile mehrfach selbst gelesen haben.
Zunächst ein, wenn nicht DER, Kinderbuchklassiker über eine Reise zum Mond: „Peterchens Mondfahrt“ von Gerdt von Bassewitz, das ich vor einiger Zeit in der schönen Ausgabe aus dem Schwager & Steinlein Verlag angeschafft habe. Das Buch wird bereits ab 5 Jahren empfohlen, aber ich würde es erst später vorlesen, da Sprache und Handlung der Geschichte teilweise recht komplex sind und sowohl die Figur der Nachtfee als auch der dicke Maikäfer Herr Sumsemann waren meinem Sohn anfangs nicht ganz geheuer.
Doch um genau diesen Herrn Sumsemann geht es ja, der sich gemeinsam mit den Kindern Peter und Anneliese aufmacht, um sein sechstes Beinchen zurückzuholen. Und so begeben sich die drei Freunde auf eine abenteuerliche Reise zum Mond, während der sie außergewöhnliche Bekanntschaften schließen. Das Buch ist eine richtige Abenteuergeschichte und wird Kinder, die Märchen mögen, bestimmt begeistern. „Peterchens Mondfahrt“ eignet sich wunderbar zum Vorlesen und gemeinsamen Betrachten der wirklich schönen Illustrationen.
Eine ungewöhnliche Freundschaft
Auch in Alison McGhees Kinderbuch „Komm, wir fliegen zum Mond. Die grossen Abenteuer von Fünkchen und Zirps“ geht es um eine gemeinsame Entdeckungsreise, wobei hier weniger das große Abenteuer, als vielmehr die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Glühwürmchen und einer besonders mutigen jungen Grille im Vordergrund steht. Dabei ist der Mond zwar das ersehnte Ziel in der Ferne, aber es geht auch um ganz weltliche Herausforderungen, die sich gemeinsam besser meistern lassen und für die eine ganze Menge Mut erforderlich ist. Besonders dann, als einer der Riesen, ein Menschenjunge nämlich, auftaucht, der ebenso dringend einen Freund braucht wie Fünkchen und Zirps. Die Geschichte ist wirklich schön und in einem ‚entschleunigten‘ Tempo erzählt, sodass sich das Buch auch als abendliche Vorleselektüre sehr gut eignet. Ich denke, ab 6 Jahren ist hier eine gute Empfehlung, wobei ich es immer sehr schwierig finde, mich da auf eine konkrete Zahl festzulegen.
Expedition zum Mond
Eine wirkliche Raumfahrtgeschichte stammt aus den Federn von Bernd Flessner, Peter Schilling und Stefan Lohr, die die Buchreihe „Der kleine Major Tom“ schreiben, in der eine Expedition zum Mond natürlich nicht fehlen darf. Die Bücher entstehen übrigens mit der fachlichen Beratung des Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das merkt man, denn mein sehr wissbegieriger großer Sohn ist vollkommen begeistert von der Reihe und hält uns nach jedem Band aufs Neue kleine Vorträge über das, was er neben einer gut geschriebenen Abenteuergeschichte noch alles aus dem Buch mitgenommen hat. Die Bücher sind dabei durchaus spannend, aber auf einem guten Level, nach dem auch Erstklässler gut einschlafen können, denn fiese Monster und richtig schlimme Bedrohungen gibt es hier glücklicherweise keine. Ein absolutes Lieblingsbuch also und der große Sohn kann das Erscheinen der weiteren Bände kaum erwarten.
Den Mond vom Himmel holen
Weiter geht’s mit zwei Büchern, die schon für die jüngsten Zuhörer und Bilderbuchfreunde geeignet sind. Ab 3 Jahren habe ich beide Bücher immer wieder aus dem Regal gezogen, wobei eins ganz oben wohnt, denn es ist ein wunderschön gestaltetes Pop-up-Buch, auf das ich gut achtgebe: Eric Carles „Papa, bitte hol für mich den Mond vom Himmel“ (Affiliate-Link) erzählt die Geschichte der kleinen Monika, die nicht einschlafen kann, und stattdessen viel lieber mit dem Mond spielen würde. Also bittet sie ihren Vater, dass er ihr den Mond vom Himmel holen möge. Dass man dafür neben einer sehr, sehr langen Leiter auch noch eine Menge weiterer guter Ideen braucht, zeigt dieses Spielbilderbuch auf jeder Seite, die man ausklappen und erweitern kann, sodass das Buch beim Anschauen über sich hinauswächst und den Mond tatsächlich ein stückweit in das Kinderzimmer holt, in dem gerade Eric Carle vorgelesen und angeschaut wird.
Der verschwundene Mond
Das letzte Buch, das ich euch gerne zeigen möchte, stammt von Rolf Fänger und Ulrike Möltgen und ist auf ausdrücklichen Wunsch der Kinder hier gelandet, denn ich habe „Der Mondbär“ so oft vorgelesen, dass ich schon selbst beinah vom Jäger Hüttemann in seinem gestreiften Pyjama geträumt hätte. Der Mond ist nämlich eines nachts plötzlich nicht mehr zu sehen und scheint gänzlich verschwunden zu sein, woraufhin sich die Tiere gemeinsam auf die Suche begeben. Bald schon klopfen sie an beim kleinen Bären, denn dessen Begeisterung für den Mond ist allen bekannt und so liegt die Vermutung nahe, dass der kleine Bär etwas mit dem verschwundenen Mond zu tun haben könnte. Das Buch ist nett illustriert und letztlich auch eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft und über das Wiederherstellen einer bestimmten Ordnung, die für alle, und nicht nur für einen, wichtig ist.
Ich hoffe, dass auch für eure Mondfreunde vielleicht eine Buchidee dabei war und freue mich immer über Leseanregungen und über eure Tipps zum Vorlesen.
Eure Simone
Kennt ihr bestimmt schon: „Schlaf gut, kleiner Bär“ von Quint Buchholz.
Ja, das kennen und mögen wir sehr. Haben von Quint Buchholz auch ein sehr mondlastiges Memory angeschafft, das ist auch wirklich schön gestaltet.