Die Schaukel – Britta Teckentrups Buch ist reine Poesie
Rezensionsexemplar
Wer hier schon etwas länger mitliest, weiß vielleicht, dass ich die Bilderbücher von Britta Teckentrup sehr, sehr gerne mag. Daher möchte ich euch heute „Die Schaukel“ vorstellen, ein Bilderbuch, das mich wahnsinnig rührt, das Erinnerungen und Sehnsüchte wach ruft und meinen Kindern ebenso gut gefällt.
„Die Schaukel war schon immer da.“ Das ist der erste Satz und was wir lesen und sehen werden, ist tatsächlich die Geschichte einer Schaukel am Meer. Aber es ist auch so viel mehr: es sind ganz viele Geschichten, nämlich die der Menschen, die die Schaukel besuchen.
Menschen, denen sie etwas bedeutet, die an diesem besonderen Ort Zeit verbringen und die ihre Kinder auf der Schaukel anschubsen. Menschen, die selbst älter werden, die den Ort am Meer verlassen, aber sich doch immer wieder an die Schaukel erinnern.
Jahre, die ins Land gehen…
Zunächst sind es die Jahreszeiten, die wechseln, aber dann sind es ganze Jahre, die ins Land gehen und manchmal, wenn das Wetter im November besonders trüb ist, kommt kein einziger Mensch zur Schaukel, nur die Krähen besuchen sie.
Die Tage werden immer kälter und irgendwann, da zieht ein gewaltiger Sturm herauf, wütet stundenlang und als er weiterzieht, ist die Schaukel nicht mehr dieselbe.
Britta Teckentrups „Die Schaukel“ erzählt eine Geschichte vom Vergehen der Zeit und von den kleinen Momenten, den bedeutsamen Details, die einen Augenblick schön und ein Leben lebenswert machen.
Der Dialog zwischen den vielen Menschen und der Schaukel am Meer geht weiter und ich freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich dieses wunderbare Buch zur Hand nehmen kann, das auf keinen Fall ’nur‘ ein Kinderbuch, sondern Buchkunst für alle ist.
Britta Teckentrup: Die Schaukel. Prestel Junior 2023. ISBN: 978-3-7913-7531-1, 25,00 Euro.
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