(Werbung, da Rezensionsexemplare und PR-Samples vorgestellt werden.)
Auch vor der sogenannten Coronakrise und all ihren unangenehmen Begleiterscheinungen sind wir mit den Kindern immer gern draußen gewesen. Eins unserer liebsten Ausflugsziele ist dabei seit jeher der Wald. Denn im Wald gibt es immer etwas zu entdecken, die Luft riecht anders und so viel besser. Man kann zwischendurch auch mal laut brüllen, findet ebenso feinstes Bastel- wie Schwertmaterial und ganz wichtig: man kann einfach laufen, schauen, die Bäume und das jetzt wieder überall erwachende Grün auf sich wirken lassen und den Kopf frei bekommen. Nach einem Waldspaziergang geht es mir immer besser als zuvor und das ist in diesen Tagen so ungemein wichtig.
Wälder gibt es, wenn man ein wenig rausfährt, ja glücklicherweise fast überall und meist findet sich auch eine Strecke oder ein ganzer Bereich, den man eine Weile für sich hat, sodass das Einhalten von Abständen zwischen Fichten und Buchen kein Problem sein sollte.
Unsere Kinder finden Wälder auch super. Meistens jedenfalls, denn natürlich gibt es auch bei uns Tage, an denen plötzlich einer keine Lust hat zu laufen und da hilft es, wenn man ein paar Ideen in petto hat, um die Kinder für den Wald zu begeistern und um sie beim Entdecken von Kleinigkeiten zu unterstützen.
Waldbücher und Baumbestimmung
Mit unserem Schulkind ist das nicht allzu schwer, denn wer lesen kann, kann auch Bäume, Blumen, Gräser und Tiere bestimmen und dank der richtigen Begleitbücher ist das für uns mittlerweile ein fester Bestandteil der Waldausflüge. Endlich kann auch ich mehr Bäume als Ahorn und Eiche voneinander unterscheiden und es ist viel spannender, einen Wald zu durchwandern, wenn man etwas darüber weiß, was man sieht.
In meinem Rucksack hat daher nun „Der Kosmos Waldführer“ von Eva-Maria Dreyer und Wolfgang Dreyer einen festen Platz. In diesem umfangreichen Nachschlagewerk wird der Naturraum Wald grundlegend erklärt, sodass man immer wieder auf etwas stößt, was man noch nicht kannte oder wusste. Zunächst wird der Wald als Ökosystem vorgestellt, seine Rolle in Zeiten des Klimawandels dargelegt und nachvollzogen, wie die Wälder sich verändern. Anschließend werden die Tierwelten des Waldes gezeigt, später geht es dann um Pilze, um Bäume, Sträucher und Blütenpflanzen und um so vieles mehr. Es ist ein Nachschlagewerk, das zum Blättern, Stöbern und Festlesen einlädt, denn man kommt kaum noch raus aus dem Staunen über das vielseitige Innenleben unserer Waldgebiete.
Auch im Waldrucksack meines großen Sohnes ist nun immer ein Buch, und zwar die kindgerechte Variante eines Naturführers, ebenfalls aus dem Hause Kosmos: „Welcher Baum ist das? 85 heimische Bäume und Sträucher“ von Holger Haag. Die Einteilung des Buches hilft zugleich bei der Bestimmung des jeweiligen Baumes, denn diese erfolgt über die unterschiedlichen Blätter der Bäume. Neben Blättern mit glattem oder gezahntem Rand gibt es auch gelappte oder gebuchtete Blattränder, zusammengesetzte Blätter oder Nadelblätter. Und wenn man erstmal herausgefunden hat, zu welcher Art ein bestimmtes Blatt gehört, ist es auch nicht mehr weit zur Bestimmung des ganzen Baumes, der hier auf jeweils einer Seite mitsamt seinen Besonderheiten und den Früchten, die er trägt, vorgestellt wird. Meinem Sohn macht das Buch große Freude und es ist wirklich gut aufgemacht, um die Bestimmung der Bäume interessant zu vermitteln.
Eva Maria Dreyer und Wolfgang Dreyer: Der Kosmos Waldführer. 550 Tiere, Pflanzen und Pilze.
Kosmos Verlag 2019, 384 Seiten.
EAN: 9783440158487, Preis: 19,99 Euro.
Holger Haag: Welcher Baum ist das? 85 heimische Bäume und Sträucher. Kindernaturführer.
Kosmos Verlag 2017, 112 Seiten.
EAN: 9783440152461, Preis: 9,99 Euro.
Spielplatz Wald
Neben all dem Wissen darf das Spiel nicht zu kurz kommen und dabei sind die Wald- und Naturprodukte aus dem Moses Verlag eine tolle Unterstützung. Wer sich auf Expedition begibt, braucht auch die richtige Ausrüstung, und natürlich lieben es die Kinder sehr, wenn sie ein wenig Forscherausstattung mit in den Wald nehmen können.
Für kleinere Kinder eignen sich Lupen da sehr gut, denn das ausgiebige Betrachten kleiner Fundstücke ist immer wichtig. Dies hier ist die Krabbelkäfer Lichtlupe, die aufgrund ihrer Beleuchtung besonders begeistert.
Gesammelt werden können kleine Steine, Äste, Blätter oder auch leere Schneckenhäuser in den praktischen Becherlupen, hier in der Maxi-Version von moses. Hier hat man direkt ein Gefäß, in dem nichts mehr verloren geht und das zudem um den Hals getragen werden kann. Eine Lupe zur Vergrößerung der gefundenen Schätze ist direkt eingebaut und eine Pinzette zur vorsichtigen Aufnahme besonders filigraner Waldfundstücke ist auch dabei.
Neben dem genauen Betrachten kleiner Dinge ist Weitblick beim Spazieren und Entdecken auch ungeheuer wichtig für die Kinder. Neben klassischen Ferngläsern ist dieses Monokular von moses ein tolles Teil, denn man kann ungeheuer scharf und bis zu 8 Kilometer weit damit sehen. Und irgendwie kommt damit selbst fern des Wassers ein echtes Piratengefühl auf, sodass damit schon einige Impulse für Spielideen während des Waldlaufs mitgeliefert werden.
Vorsicht: Gift!
Dass im Wald, aber auch im heimischen Garten, nicht alle Pflanzen freundlich sind und es im Gegenteil sogar so einige Gewächse gibt, die giftige Früchte und Pflanzenteile tragen, ist ungemein wichtig, wenn man oft draußen mit neugierigen Entdeckern unterwegs ist. Um unterscheiden zu lernen, welche Pflanzen es besser zu meiden gilt und worin genau ihr Gift jeweils sitzt, haben wir das Kartenspiel „Gefährliche Pflanzen“ angeschaut und als Quartett gespielt, denn hier wird kurz, bündig und einprägsam gezeigt, welche Pflanzen in Wald und Garten besser nicht gesammelt oder überhaupt angefasst werden sollten, denn manche von ihnen haben es wirklich in sich.
Wald erleben und verstehen
Zu guter Letzt möchte ich euch noch ein Buch vorstellen, in das ich immer wieder hineinschaue, um nach jahreszeitlich passenden Tipps und Ideen für Spiele und Unternehmungen im Wald zu suchen: „Waldfühlungen. Das ganze Jahr im Wald erleben“ von Antje Neumann und Burkhard Neumann aus dem Ökotopia Verlag ist eigentlich ein Fachbuch, das sich an Pädagoginnen und Pädagogen richtet, die gemeinsam mit Kindergruppen den Wald zu jeder Jahreszeit kennenlernen und erleben möchten.
Da wir ja mittlerweile zu sechst unterwegs sind, ist das ja auch schon eine kleine Gruppe und ich konnte vielseitige Anregungen aus „Waldfühlungen“ mitnehmen, um wiederum die Kinder auf Kleinigkeiten und Besonderheiten des Waldes aufmerksam zu machen. Dabei geht es nicht nur darum, sich Pflanzen und Tiere bloß anzuschauen, sondern den Wald wirklich zu entdecken, spielerisch zu erleben und dabei zu verstehen, wie Wald funktioniert.
Zusätzlich enthält das Buch Geschichten und mythische Erzählungen über Bäume, die uns besonders gut gefallen haben. Denn wusstet ihr, dass die Ulme ein Baum der Toleranz ist und Holunder das Gehölz der Frau Holle? Durch diese Einbettung der Walderlebnisse in Geschichten, bleibt vieles, was wir gesehen haben, noch besser im Gedächtnis und es ist eine wirklich schöne Form der ‚Nachbereitung‘, auch zu Hause noch einmal gemeinsam den Baumerzählungen zuzuhören.
Antje Neumann und Burkhard Neumann: Waldfühlungen. Das ganze Jahr den Wald erleben. Naturführungen, Aktivitäten und Geschichtenfibel.
Ökotopia Verlag 1999, 14. Auflage 2019, 136 Seiten.
ISBN: 978-3-931902-42-1, Preis: 20,00 Euro.
Wenn Dir also (gerade jetzt) vielleicht die Decke auf den Kopf fällt, du zu viele Nachrichten gelesen oder gehört hast oder du einfach mal wieder selbst sehen musst, dass manche Dinge immer noch so sind, wie vor Corona, dann geh in den Wald und finde gute Gesellschaft in all den Bäumen, die schon bei der letzten Krise dort standen und die, wenn wir es nicht ganz schlimm vermasseln, auch für lange Zeit noch da sein werden.
Mein Dank gilt dem Kosmos Verlag, moses Verlag und dem ökotopia Verlag für die gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Umsetzung dieses Beitrags.