Gerade bin ich auf dem Fußboden des Kinderzimmers aufgewacht. Folglich muss ich da wohl auch eingeschlafen sein und jetzt beschwert sich der Nacken über meine Haltung und ich mag nicht mehr lange wach sein. Daher möchte ich auch gar nicht vom Tag, sondern nur von einem Moment erzählen und der war heute Morgen: Jan ist mit einem Kind sehr früh aufgestanden, um zum Hautarzt zu fahren. Das geht hier ohne Termin, dafür ist der Arzt sehr unfreundlich, aber man kann ja nicht alles haben.
… und die Frau von gegenüber
Die anderen Kinder schliefen noch tief und fest und da ich keinen Grund zur Eile hatte, lag ich einfach daneben und hörte dem Tag beim Aufwachen zu: singende Vögel, die Haustür der Nachbarn, der Motor eines Autos. Dazwischen ruhiges Kinderatmen und die immer lauter werdende Hauptstraße in der Nähe. Die Müllabfuhr, die schon von Weitem unverkennbar klingt, und die Frau von gegenüber, die morgens gerne laut Radio hört und abends dann ins Telefon seufzt (ebenfalls laut).
Mir war nicht zu warm und nicht zu kalt, ich hatte kein dringendes Bedürfnis und keine mich plagende Sorge und ich wusste, dass unten in der Küche ein kalt gewordener Kaffee auf mich warten würde. Da das hier aber keine romantische Komödie, sondern ein Familienblogtagebuch ist, wurde ich danach nicht mit warmen Croissants am gedeckten Frühstückstisch erwartet, sondern mit richtig schlechter Laune von gleich zwei Kindern, die heute das „Neinhorn“ nachspielen wollten. Aber im Grunde ist das schon längst vergessen, der Moment davor aber nicht.
Bis morgen – da hab‘ ich dann nicht nur Text, sondern auch 12 Bilder vom Tag dabei…