Ich bin angekommen und habe mich an den sogenannten Ausnahmezustand gewöhnt. Jetzt könnte man natürlich die Tage bis zum 20. April runterzählen, das Beste aus der gegenwärtigen Situation machen und von der Rückkehr zum ‚normalen Alltag‘ träumen. Es ist jedoch so, dass ich an diese Rückkehr nicht ganz glauben kann, denn wir werden doch nicht bereits im Mai wieder Schulter an Schulter in der Mensa sitzen, die Kinder zum Fußballtraining fahren und am Wochenende die Taschen für einen Tag am Meer packen, oder? All das würde ich nur allzu gerne tun, aber ich glaube, dass wir noch eine ganze Weile länger Geduld haben müssen und das ist jetzt nicht unbedingt meine Stärke.
Also brauche ich einen Plan und zwar einen, den ich auch mit vier Kindern realisieren kann, und den suche ich gerade. Ich möchte zu einer neuen Struktur finden, in der mehr übrigbleibt als ‚nur‘ das Erleben und Überstehen eines weiteren Tages, der zum Gutteil in den eigenen vier Wänden stattfindet. Ich werde mir also etwas überlegen müssen und dann wird sich zeigen, ob ich es schaffe, daran zu arbeiten. Ich will keine neue Sprache lernen und auch mein Lebenswerk nicht gerade jetzt vollenden, aber ich möchte etwas schaffen und nicht weiterhin das Gefühl haben, dass mein Leben stillsteht. Noch früher aufstehen und dann an den Schreibtisch – das wäre so eine Idee, denn morgens ist besser als abends, da ich da leider nicht mehr denken kann. Sicher werde ich es nicht jeden Tag schaffen und immer wieder an den Anforderungen des Alltags scheitern, aber ich muss es versuchen, sonst gehe ich hier die Wände hoch. Auch die Kinder sind immer öfter angespannt, denn zwischendurch möchte man den einen oder anderen schon am liebsten auf den Mond schießen. Die Mittel zur Ablenkung (oder auch zum Abreagieren) sind derzeit nun mal beschränkt und ich verstehe mehr als gut, dass man irgendwann auch mal genug Klopapiertiere gebastelt und Waffeln gebacken hat. Aber hilft ja nichts: Die Ausnahme ist gerade Alltag und vielleicht schaffe ich es ja, mir ein wenig Raum zurückzuerobern – was braucht ihr gerade und wie ist die Situation aktuell bei euch?
Hey Simone
Ich wünsche dir, viel Erfolg bei deiner Suche
Was ich brauche? Einen Kaffee mit Freunden, Gewissheit wann es wieder „normal“ wird um die Fragen der Kinder befriedigender zu beantworten und ein bisschen Zeit für einzelne Kinder…..
Davon ist gerade nichts machbar, also hoffe ich einfach weiterhin auf Sonne und erkunde mit der Bande unsere vielen Wälder….
Liebe Grüße und viel Kaffee!