(Werbung, da Kooperation mit Coppenrath Verlag)
Insgesamt waren wir dieses Jahr nicht viel unterwegs und meist ging es dann in den Wald oder an andere Orte in der Natur. Doch in den letzten Wochen sind wir wieder etwas mobiler geworden und in den Ferien über ein verlängertes Wochenende weggefahren, haben die Großeltern in Norden besucht und freuen uns schon jetzt auf eine Woche Urlaub im Oktober. Trotz der Einschränkungen, die ich weiterhin sehr wichtig finde und die wir absolut ernst nehmen, lieben wir Ausflüge, Wochenendtrips und Reisen sowieso. Mittlerweile, mit vier Kindern im Alter von 1 bis 9 Jahren, bereite ich auch Tagestouren immer ein wenig vor, denn ein paar Dinge sind für uns unverzichtbar, damit der Ausflug auch für alle schön wird. Ich schreibe euch hier mal auf, welche das für uns sind:
1. einen Plan haben
So richtig spontan sind wir ehrlich gesagt nicht und das auch nicht erst seit Corona. Wir schauen uns vorher im Netz recht genau an, wo wir hin möchten und checken dabei auch meist ein paar Gegebenheiten vor Ort sowie Ausweichmöglichkeiten. Wichtig sind immer Toiletten, eine Wickelmöglichkeit und vielleicht auch ein Ort zum Einkehren, um zu Mittag zu essen oder einen Kaffee zu trinken. Das ist natürlich kein Muss, aber angenehmer macht es den Tag auf alle Fälle, finde ich. Und wenn der Wetterbericht sich nicht recht entscheiden kann, dann schaue ich manchmal auch nach einer halbwegs überdachten Alternative, allerdings war das in den letzten Monaten nicht ganz leicht.
2. Platz, Luft und Laufen
Bei einem unserer letzten Besuche an der Nordsee hat unser sehr freundlicher Vermieter uns eine tolle Aktivität empfohlen: Das Teemuseum in Norden und wir sollten doch unbedingt an einer Teezeremonie teilnehmen, wenn wir schonmal da seien. Er hatte seinen Satz noch nicht ganz beendet, da schoss ein Kind mit einer Klopapierkrone an uns vorbei, ein anderes fiel hin und weinte, und Nr. 3 fragte lautstark – und zum x-ten Male -, wann wir denn jetzt endlich auf den Spielplatz gehen würden. Will sagen: Wir schauen immer danach, ob unsere Ausflugsziele wirklich kindgerecht sind, denn wenn man nur gucken und nicht mitmachen darf, dann ist das nichts für uns. Unsere Kinder sind immer laut, wollen sich bewegen und wenn sie das nicht können, dann wird der Tag ungemütlich. Also habe ich mich von Kunstmuseen für den Moment eher verabschiedet, aber Skulpturenparks sind durchaus möglich.
3. Proviant
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn wir das Auto gepackt haben und alle Kinder angeschnallt sind, dann könnte ich mich gut und gerne auch schon wieder ein halbes Stündchen hinlegen. Bei den Kindern ist das anders, denn spätestens wenn der Motor angelassen wurde und wir aus unserer Straße rollen, werde ich gefragt, was es zu essen gibt. Da wir Pommesriesen und Gaststätten an der Autobahn aus vielerlei Gründen meiden, haben wir immer eine Provianttasche dabei und das hier ist drin: geschnittene Äpfel, Salzstangen, Knoppers oder Müsliriegel, Bananen oder Weintrauben und wenn die Fahrt länger dauert, dann bekommt jedes Kind eine eigene Brotdose mit Butterbrot oder Brötchen oder falls es schnell gehen muss: Laugenstange vom Bäcker. Trinkflaschen haben wir sowieso immer dabei und auch da hat jedes Kind natürlich eine eigene.
4. eigenes Gepäck
Bei Wochenendausflügen ist allen hier besonders wichtig, den eigenen Rucksack zu packen. Bei einem Kind sind da immer haufenweise Legosteine, eine Taschenlampe und sonst nichts drin, aber da sorge ich dann vor und packe Bücher und CD’s gesondert ein. Meine große Tochter liebt das Packen und seitdem sie diesen Rucksack hier besitzt, ist sie stolz wie Bolle! Ein glitzerndes Einhorn und dann auch noch genug Platz für Spiele, Bücher und das sehr wichtige Kuscheltier – einfach perfekt! Und auch hier gibt es noch eine kleine Ausnahme, aber das machen wir wirklich nur bei längeren Autofahrten: jedes Kind bekommt eine Wunschzeitschrift und weil das hier so selten vorkommt, sind alle dann erstmal selig.
5. Decke oder Sonnenschutz
Bei längeren Autofahrten habe ich jetzt immer zwei Decken dabei, denn auch wenn die Heizung im Auto durchaus gut funktioniert, mögen die Kinder das sehr und finden es gleich viel gemütlicher. Für den Sommer haben wir Innenrollos an den Scheiben angebracht, denn besonders die kleine Tochter fühlt sich von der Sonne sehr gestört.
6. bequeme Lieblingskleidung
Während der Fahrt werden die Jacken bei uns ausgezogen und auch die Schuhe gerne gegen dicke Socken getauscht. Und während ich früher oft viel zu viel Kleidung eingepackt habe, versuche ich das jetzt arg zu reduzieren, denn meist habe ich die Hälfte (bei kurzen Aufenthalten) wieder ungetragen mit nach Hause gebracht. Immer dabei sind bei uns Schals und leichte Mützen, denn häufig fahren wir in den Norden und da kann man ja bekanntlich auch im Sommer ordentlich Wind haben. Der kleine Sohn findet diese Multifunktionstücher super, denn damit lässt sich nicht nur der Hals warm einpacken, sondern wenn man es über die Stirn zieht, ist man schon fast ein Pirat.
7. Pausen
Wir brauchen für Autoreisen meist viel länger als das Navi vorab angibt, denn wir machen immer gerne Pausen und fahren dafür auch schonmal ein Stück weit weg von der Autobahn, denn so ein richtig guter Spielplatz und ein vernünftiges Essen heben die Laune doch sehr. Manchmal, wenn wir insgesamt Zeit haben und die Fahrt nicht zu lang ist, schauen wir nach einem Wildpark oder Outdoor-Museen (Industriemuseen, Freilichtmuseen oder auch ein Moormuseum o.ä.) und machen da einen richtig langen Zwischenstopp. Das muss man natürlich mögen, aber ich finde das eigentlich ganz entspannt und man lernt dabei Orte kennen, die man sonst vielleicht nicht besuchen würde.
8. Bücher, Bücher, Bücher
Kontaklinsen, Zahnbürsten, Hausschuhe und Schlafanzüge – all das habe ich schon vergessen mitzunehmen. Was bei uns aber nie fehlen darf, sind Bücher: Vorlese- und Bilderbücher, spannende Kinderromane, Jans jeweiliges Buch (gerade liest er „Der Perser“ von Alexander Ilitschewski) und meine Bücher. Ja, auch wenn ich es eigentlich besser wissen müsste, denn oft kommt man bei so einem Wochenende zu sechst ja gar nicht wirklich dazu, aber ohne mindestens ein Buch in der Tasche fühle ich mich nicht komplett.
So, ihr Lieben, jetzt erzählt doch mal: Was macht euch und euren Kindern das unterwegs sein angenehm? Habt ihr Ideen und Tipps gegen Langeweile während der Fahrt? Ich freu‘ mich auf eure Kommentare!
Alle hier vorgestellten Artikel stammen aus dem Coppenrath Verlag / Die Spiegelburg und können direkt über den Onlineshop oder im Fachhandel erworben werden.
Liebe Simone,
über das Verreisen mit Kind(ern) denke ich in letzter Zeit auch wieder vermehrt nach. Wir haben kein Auto, wollen auch keins, und so muss alles mit der Bahn zu schaffen sein. Seit dem Sommer fährt der Herr Sohn selbst mit dem Rad und so konnten wir gestern einen Ausflug in den Schrebergarten seiner Großeltern machen, bei dem er zum ersten Mal die Strecke selbst gefahren ist, immerhin knapp 11 Kilometer. Für Reisen genügt das aber natürlich nicht, weshalb die Bahn für uns noch lange (oder immer) Zeit das wichtigste Verkehrsmittel für Reisen bleiben wird.
Das Gepäck ist dadurch einer der wichtigsten Punkte: Zu viel können und wollen wir nicht mit uns herum schleppen. Eine der wichtigsten Fragen war deshalb, welche Taschen gut geeignet sind, denn wir brauchen Platz und müssen an die wichtigsten Dinge (Verpflegung, Bücher, Spielzeug, Malzeug) unterwegs gut heran kommen. Haltbar sein soll sie zudem. Ich habe es u.a. bei einem Trip mit einem ausgemusterten Rucksack der schwedischen Armee versucht. Der Platz reichte für mich und Kind aus, der Rucksack war bequem zu tragen und man kann außen zusätzliche Taschen anbringen, in denen man die nötigsten Dinge erreichbar unterbringen kann. Leider stank der Rucksack aber zum Himmel, weil er über Jahre in einem muffigen Keller untergebracht war. Badewannenladungen von Duft-Entfernungs-Produkten haben daran leider wenig geändert. Also wurde er wieder ausgemustert und etwas anderes musste her. Bei der Recherche bin ich dann auf die Duffel Bags einer bekannten Outdoor-Marke gestoßen. Strapazierfähig und auch als Rucksäcke zu tragen, dabei aber abgesetzt wie eine Reisetasche zu öffnen (also von der langen Seite, nicht wie bei einem Rucksack von der kurzen). Sie sind nicht billig, aber ich habe sie jetzt für verschieden lange Reisen in drei Größen und bin damit sehr zufrieden. In die größte Ausführung, die wir haben, passt Kleidung für uns drei. Ich trage sie dann alleine, während meine Partnerin sich um den Verpflegungsbeutel kümmert.
Als nächstes möchte ich die Ausrüstung verfeinern. Wir nächtigen am liebsten in einer vollausgestatteten Wohnung, um uns um Besteck und dergleichen keine Gedanken machen zu müssen. Zuletzt waren wir aber ein paar Tage lang in einer Jugendherberge. Für das Abendbrot mussten wir uns ein Messer kaufen, um Brot und Margarine beherrschbar zu machen. Ich hatte überlegt, zukünftig Besteck mitzunehmen, bei drei Personen trägt man dann aber schon 750g zusätzliches Gewicht herum, bei vier Personen liegen wir bei einem Kilo (mit unserem normalen Besteck, das recht schwer ist). Deshalb habe ich jetzt zwei Sätze Titanbesteck angeschafft, die meinem Rüclen mindestens ein halbes Kilo sparen. Zu unserer Ausrüstung gehört auch immer ein Täschchen mit Pflastern, Mückenmittel und dergleichen. Eine winzige Taschenlampe, Taschenmesser, …
Da wir oft im Zug essen und das Angebot der DB diesbezüglich nicht viel hergibt (anders bei der Tschechischen Bahn, deren Speisewagen veritable Restaurants sind), nehmen wir uns gerne etwas mit. Pfannkuchen gehen zum Beispiel immer und sie lassen sich leicht zusammengerollt mit den Fingern essen, ohne dass alles eingesaut wird.
Kürzlich las ich in einem anderen Elternblog zwei interessante Punkte zum Thema Reisen mit Kindern:
(1) Gewohntes Spielzeug lässt diese Familie zuhause, weil sie die Erfahrung gemacht hat, dass damit nicht gespielt wird. Wir haben dafür zuletzt immer entweder ein kleines Klemmbaustein-Set dabei, das wir unterwegs bauen. In jüngerer Zeit haben wir eine kleine Tache mit „Reise-L*go“, einer bunten Auswahl von Steinen, bei denen keiner traurig ist, wenn mal einer abhanden kommt (im Zug gibt es tückische Ritzen). Einmal angekommen, sind wir selbst auch nur selten in der Situation, mit Spielzeug spielen zu müssen, weil wir von Spielplatz zu Spielplatz tingeln. Ich kann mir daher auch gut vorstellen, auf einen guten Teil der Spielsachen zu verzichten, soweit das Kind das mitmacht.
(2) Die fragliche Familie verzichtet unterwegs auf süße Snacks aller Art (einschl. sehr süßer Früchte wie Weintrauben), weil der Zucker sehr schnell ins Blut geht und bei den Kindern Bewegungsdrang auslöst, der dann nicht befriedigt werden kann. Unser Kurzer bekommt ohnehin verglichen mit seinen Peers minimale Mengen von Süßigkeiten, aber auf der Reise gibt es zuweilen Kekse oder Apfelschorle. Darüber denke ich zukünftig noch einmal nach. Gut platziert kann Zucker natürlich auch einen Hänger überbrücken und so schlechter Laune vorbeugen.
Aber genug für meinen längsten Blog-Kommentar in der Geschichte der Menschheit! Danke für deine Ideen und bis bald in Zoom. 😉
Ch.