Macht ihr Euch eigentlich gerne Gedanken über euch selbst? Über das Gestern und über das, was morgen vielleicht kommt? Darüber, wie man früher mal war, was man alles getan und was man vielleicht besser gelassen hätte? Die wunderbare Nic, deren Blog luziapimpinella ich sehr gerne lese, hat bis Anfang Dezember mit ihren #fünffragenamfünften allmonatlich dazu beigetragen, dass ich mir mal wieder Zeit für genau solche Gedanken genommen habe. Da Nic nun aber leider – nach zwei Jahren – ihre Blog-Fragerunde beendet hat, möchte ich gerne mit #erstefragen an ihre Idee anknüpfen und dachte mir das so: Jeweils am Ersten eines Monats stelle ich hier auf dem Blog die Fragen ein, die dann jeder/r, die oder der möchte, beantworten kann. Dabei ist nicht festgelegt, um welche Themen es gehen wird und auch die Zahl der Fragen ist flexibel. Beantworten könnt ihr die Fragen auf Euren Blogs und verlinkt das Ganze dann hier in den Kommentaren, oder ihr hinterlasst eure Antworten direkt in den Kommentaren unterhalb des Beitrags.
Hier kommen die Fragen (und meine Antworten folgen bald) für den 01. April 2020. Und jetzt bin ich so, so gespannt auf Eure Antworten! Los geht’s…
- Hast Du Dich schon einmal so richtig ‚wie neu geboren‘ gefühlt?
Ja! Nach den Geburten meiner Kinder. Ich war so unglaublich da – voll und ganz im Hier und Jetzt und ich habe noch nie ein Käsebrot mit solchem Appetit gegessen. Alles hat so unglaublich gut und intensiv gerochen und geschmeckt, das war wirklich irre schön.
2. Was beschäftigt Dich momentan am meisten und was vermisst Du derzeit besonders?
Oh, das ist eine ganze Menge. Natürlich mache ich mir Sorgen darum, wie es weitergeht und was das ’neue normal‘ sein wird. Werden die Schulen wirklich wieder öffnen nach den Osterferien? Wie geht es für meinen Mann, der hauptsächlich auf Veranstaltungen tätig ist, weiter? Wann wird es einen Impfstoff geben, geht das Ganze im Herbst von vorne los und last but not least: Wie viele Menschen werden noch daran sterben?
3. Kann ein Buch ein Leben verändern?
Oh ja, ganz sicher. Ich glaube fest daran, dass es für manche Bücher den passenden Zeitpunkt braucht und dann gibt es da manchmal Lesemomente, die das eigene Denken und Handeln prägen und verändern können. Das habe ich mehrfach erlebt und zwar bei Weltliteratur wie Dostojevskij, aber auch bei Johannes Mario Simmel.
4. Was nervt Dich an anderen Menschen ganz fürchterlich und warum?
So richtig auf die Palme bringt mich Übergriffigkeit in ihren verschiedenen Ausprägungen, denn das kann ja bspw. auch eine Form der Bevormundung sein. Und ich finde es in Gesprächen ganz schrecklich, wenn man andere dauernd unterbricht.
5. Gibt es (für Dich persönlich) irgendwelche Lehren oder Einsichten, die Du aus der aktuellen Krise ziehen kannst?
Da wir mittendrin sind, ist meine Antwort sicher nur vorläufig. Aber es bestätigen sich eher immer schon gedachte Annahmen: Dass nichts selbstverständlich ist zum Beispiel, aber auch, dass sich unglaublich viele Menschen als egoistische Penner entpuppen, wenn sie die leiseste Bedrohung zu verspüren glauben. Andere sind hingegen sehr solidarisch, wachsen gar über sich hinaus und ich selbst stehe da wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Und ich glaube, dass wir viele gesellschaftspolitische Themen ‚danach‘ in einem anderen Licht sehen werden und wir müssen alles daran setzen, dass die positiven Effekte nicht einfach mit der Zeit versiegen. Aber letztlich ist eine Pandemie ja kein Lehrstück, sondern tatsächlich der Ernstfall, sodass ich in allen Fragen der momentan bei manchen angesagten Selbstoptimierung komplett raus bin.
6. Wie oft schaust oder liest Du derzeit die Nachrichten?
Viel zu oft. Bei Unsicherheiten sehne ich mich (wie alle) nach Kontrolle und Sicherheit und da ich die nicht bekommen kann, nehme ich das auf, was möglichst nah ran kommt: Informationen und (manchmal auch nur vermeintliches) Wissen.